Gefahren im Internet
Ein Bericht von Chris Hetkämper
Bad Driburg, 15.04.2013
Das Internet begleitet uns inzwischen fast überall. Viele tragen Smartphones mit permanentem Internetzugang mit sich, das Zuhause kann vernetzt und vom Handy gesteuert werden. Eine Erfindung, die das Leben erleichtert und neue Möglichkeiten bietet. Die Musiksammlung passt nun auf einen kleinen USB-Stick und Videotheken sind kaum noch anzutreffen. Wir bestellen Filme, Musik, Anziehsachen und weitere Unterhaltungsmedien in Online-Shops und wie zufällig erscheint Werbung über ähnliche Artikel, die uns doch interessieren könnten. Sogar auf zuvor nicht besuchten Seiten ist Werbung eingebettet, die auf uns spezialisiert ist. Doch woher kommen diese Anzeigen, die Informationen über mich und meine Interessen? Mit diesem und ähnlichen Themen hat sich Rainer Schäfer befasst und uns gezeigt, dass das Internet keine ungefähliche Spielwiese ist, auf der man sich nach Lust und Laune austoben kann.
Facebook ist kostenlos, aber die angemeldeten Benutzer laden Unmengen an Fotos und Videos hoch, welche alle enormen Speicherplatz belegen. Die Daten werden auf „Serverfarmen“ gespeichert, die mehrere Fußballfelder groß sind und ständig Strom „verbrauchen“. Millionen von Dollar werden für deren Bau und Betrieb ausgegeben, doch wo kommt das ganze Geld her? Wir bezahlen schließlich keinen Cent an Facebook, nutzen den Dienst scheinbar kostenlos. Dass Facebook ein „skrupelloser“ Konzern ist, halten die meisten für eine Übertreibung. Jedoch werden alle eingegeben Daten gespeichert und an andere Konzerne verkauft. Wenn man ein Bild, Text oder Video hochläd, übergibt man alle Urheberrechte an Facebook. Folglich kann Facebook die Daten verkaufen oder persönliche Urlaubsfotos zu Werbezwecken nutzen. Noch nicht einmal private Nachrichten sind davor geschützt.
Dies kann zwar durch einen bewussten Umgang eingedämmt werden, aber Facebook läd parallel sogenannte „Tracking Cookies“ auf den PC, welche Internetseiten aufzeichnen, die wir besuchen. Ist ein „Gefällt mir“-Button auf anderen Seiten, wird diese Information gespeichert und an das Profil des Konsumenten geheftet, damit ein möglichst präzises Verhaltensprofil erstellt werden kann. Denn je besser dieses ausfällt, desto mehr ist es wert. Das Internet finanziert sich zu großen Teilen aus dem Handel mit Daten, ohne Rücksicht auf die Rechte der Menschen.
Hochgeladene Daten stellen auch eine Gefahr für die eigene Zukunft dar, da inzwischen jeder Personalchef das Facebookkonto des Bewerbers auf unangenehme Überraschung prüfen wird. Man sollte bedenken, dass man später quasi ein Representant der Firma ist, bei der man arbeiten möchte. Mit Bildern des letzten Wochenendes, auf denen man betrunken in der Ecke liegt, dürfte dies schwierig werden.
Hier kommt es nämlich zu dem Problem, dass die Gesetzgebung dem Internet hinterher „hinkt“. Es gibt viele rechtliche Grauzonen, die für kriminelle Zwecke ausgenutzt werden. So ist das Video-Streaming von Kinofilmen usw. bedingt legal, da man sich die Filme nicht direkt auf den PC herunterläd, sondern nur in Zwischenspeicher oder temporäre Ordner, welche nach der Benutzung gelöscht werden. Desweiteren gibt es aber noch Personen, die das Internet nutzen, Profit aus der Schädigung anderer zu machen. Ungeübte Nutzer werden in Abzockfallen gelockt und eingeschüchtert, damit sie Geldbeträge an die Täter überweisen. Viren in Anhängen von E-Mails oder Downloads spionieren unsere Paßwörter aus und können dadurch sogar unsere Bankverbindungen und Kreditkarten missbrauchen.
Abschließend ist noch große Vorsicht für junge Nutzer geboten, weil in Chats nicht nur nette gleichaltrige Personen anzutreffen sind. Wenn jemand böse Absichten hat, kann er sich leicht tarnen und Kinder dazu bringen, dass sie Bilder verschicken oder sogar ein Treffen erbeten. Möchte man dies unbedingt machen, sollte unbedingt ein Erwachsener oder ein/e gute/r Freund/in dabei sein und es sollten öffentliche, viel besuchte Treffpunkte gewählt werden.